Soziales Miteinander stärken

Kommunen sind die Orte, in denen unser Zusammenleben organisiert und gestaltet wird. Dort soll sich jede und jeder willkommen, verstanden und unterstützt fühlen. Insofern kommt hier den Städten und Gemeinden mit ihren vielen Pflicht- aber auch mit ihren sogenannten freiwilligen Aufgaben eine besondere Bedeutung zu. Wer akute Hilfe benötigt, wendet sich in Iserlohn an die diversen sozialen Dienste und Einrichtungen wie beispielsweise die Behindertenhilfe, die Ausländerhilfe, die Flüchtlingsberatung, die Hilfe für Frauen und Mädchen, die Iserlohner Tafel, die Obdachlosenhilfe, die Suchtkrankenhilfe, der Ehrenamtsdienst Continue etc. Insgesamt ist Iserlohn hier also gut aufgestellt. Nur weil es ganz gut läuft, heißt es natürlich nicht, dass es nichts zu verbessern gibt. Mit der Zeit ändern sich die Probleme und damit die Anforderungen an die sozialen Sicherungssysteme und auch die Kommunen. In der kommenden Wahlperiode wollen wir unser Augenmerk unter anderem richten auf:

  • Es ist zu beobachten, dass die Anzahl an Obdachlosen überall in Deutschland, besonders in den großen Städten, zunimmt. Viele Experten erwarten, dass sich dieser Trend mit der Corona-Krise verschärft und auch mittelgroße Städte wie Iserlohn betreffen könnte. Gerade in der Winterzeit werden wir hierauf ein besonderes Augenmerk werfen und bei Bedarf die Anzahl der Notschlafstellen in Iserlohn erhöhen.
  • Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung fühlt sich knapp jeder Zehnte in Deutschland einsam. Davon sind insgesamt 60 Prozent Frauen sowie 40 Prozent Männer und Jüngere ebenso betroffen wie Ältere. Die Gründe sind vielschichtig. Einfache Rezepte gibt es deswegen nicht. Alle Studien zeigen aber eines ganz klar: Unter anderem das Vorhandensein von Begegnungsstätten sowie die Verfügbarkeit und Erreichbarkeit von Freizeitaktivitäten gehen mit geringerer Einsamkeit einher. Das Schließen von Jugendzentren und Lehrschwimmbecken sind der Falsche und die Förderung von Kleinkunst, Brauchtum sowie die Schaffung von Mehrgenerationenhäusern und -spielplätzen sind hingegen der richtige Weg. Wir wollen sicherstellen, dass auch in Zukunft die flächendeckende und damit erreichbare Versorgung von Freizeiteinrichtungen bzw. Begegnungsstätten in Iserlohn gesichert und, da wo es notwendig ist, verbessert wird.
  • Eine wichtige soziale Stütze unserer Gesellschaft ist die ehrenamtliche und darum meist unentgeltliche Arbeit. Sei es in den Sportvereinen, in den Flüchtlingshilfen, in der Versorgung mit Lebensmitteln, Kleidung oder Schulsachen für Menschen, die sich zeitweise in prekäre Lebenssituationen befinden oder ganz einfach beim Vorlesen in Kindergärten und der Nachhilfe für Schüler*innen. Überall und in noch viel mehr Bereichen finden sich Ehrenamtliche, die mit viel Engagement unsere Gesellschaft stützen. Wir wollen, dass im Gegenzug die Stadt Iserlohn ihr Engagement zur Unterstützung des Ehrenamtes weiterführt bzw. in Absprache mit den Ehrenamtlichen dieses zielgerichtet verstärkt. Wir werden daher den bestehenden ehrenamtlichen Dienst Continue zu einer echten Ehrenamtsagentur ausbauen. Diese hat als Schwerpunkt keine eigenen ehrenamtlichen Aktivitäten, sondern vielmehr die Vermittlung und Qualifizierung interessierter Freiwilliger. Zur Qualifizierung freiwillig aktiver Menschen werden wir die Zusammenarbeit dieser Ehrenamtsagentur mit der VHS vertiefen.