Wasser predigen und Wein saufen ist nicht mein Ding. Klimaschutz beginnt im Kleinen – auch bei mir selbst. An ein paar Beispielen möchte ich verdeutlichen, wie ich persönlich damit umgehe.
Im Internet kursieren verschiedene Berechnungs-Tools für den persönlichen ökologischen Fußabdruck, also die persönliche CO2-Emission. Alle Tools können natürlich nur näherungsweise Antworten liefern und so ergeben sich auch bei folgender Darstellung Ungenauigkeiten.
Für das Jahr 2018 habe ich vor einiger Zeit für den Unterrichtseinsatz meine Lebensweise näher untersucht und dem deutschen Durchschnitt gegenüber gestellt:

Aus dem Vergleich wird deutlich:
- Obwohl ich alleine lebe in einer vergleichsweise großen Wohnung (da als Lehrer ein Arbeitszimmer zu Hause erforderlich ist), ist der CO2-Ausstoß der Heizenergie recht gering. Dies liegt an einem sehr gut gedämmten Haus. Eigentlich müsste man fairerweise den Heizbedarf für’s Arbeitszimmer (12,5 %, also 0,11 t) noch herausrechnen.
Datenbasis: Verbrauchsscharfe Abrechung der Vermieterin - Sehr geringe CO2-Emission im Strombereich, da 100% Ökostrom in der Wohnung, nur der Gemeinstrom für’s Haus nicht.
Datenbasis: Verbrauchsscharfe Abrechnung von Stromanbieter und Vermieterin. - Mobilitätsemissionen habe ich weniger als die Hälfte des deutschen Durchschnitts. Im Alltag nutze ich fast ausschließlich das Fahrrad/Pedelec, nur für besondere Transportaufgaben (z. B. Wahlplakate aufhängen…) oder wenige schwieriger zu erreichende Ziele nutze ich ein Auto. Meine Urlaube fahre ich oft mit der Bahn an, den jährlichen Kanuurlaub zu Pfingsten aus Transportgründen mit dem Auto. Geflogen bin ich zwei Mal in meinem bisherigen Leben, ich vermisse es nicht.
Datenbasis: Monatsgenaue Kilometerstatistik Fahrrad/Pedelec (8964 km), Tankstatistik interpoliert auf’s Kalenderjahr (ca. 3500 km), Bahnfahrten geschätzt. - Ernährung: Hier ist mit Sicherheit die Datenbasis recht ungenau. Allein leben und einkaufen sowie auch Fleisch essen treibt die Emissionen in die Höhe. Den Fleischverzehr etwas zu verringern ist mein Ziel, dem ich nicht immer gerecht werde.
Datenbasis: geschätzte Werte - Auch der sonstige Konsum hat eine sehr ungenaue Datenbasis. Im Grundsatz gilt – je höher das Einkommen, desto umfangreicher der Konsum, desto höher die CO2-Emissionen. Da ich als Lehrer etwas überdurchschnittlich verdiene, müsste mein Wert eigentlich auch leicht überdurchschnittlich sein. Andererseits bemühe ich mich z. B., Konsumgüter möglichst lange zu nutzen und bei Defekt erst mal einen Reparaturversuch zu unternehmen.
Datenbasis: geschätzte Werte - Öffentliche Emissionen: Alles, was durch öffentliche Leistungen an CO2 ausgestoßen wird – z. B. durch Straßenbeleuchtung oder Schulen – umgerechnet pro Person. Dies lässt sich natürlich persönlich nicht beeinflussen.
Datenbasis: voreingestellt vom Umweltbundesamt
Fazit
Die für mich errechneten ca. 8,7 t CO2 pro Jahr sind immer noch viel zu viel – denn für eine globale Klimagerechtigkeit im Rahmen der Pariser Klimaziele müssten die Emissionen pro Person auf 2,5 t CO2 pro Jahr gesenkt werden.
Aus der obigen Darstellung wird deutlich, wo ich selbst noch etwas tun könnte: Im Rahmen eines anstehenden Umzugs den Heizenergiebedarf durch Erneuerbare Energien abdecken, das Auto komplett abschaffen, den Fleischverzehr reduzieren und allgemein das Konsumverhalten einschränken.
Deutlich wird aber auch, dass eine Reduzierung auf 2,5 t CO2 pro Jahr als Individuum in der derzeitigen Situation kaum zu erreichen sein wird. Auch deshalb mache ich Politik: Die Rahmenbedingungen so gestalten, dass auch öffentlicher Energieverbrauch, die Güterproduktion und Dienstleistungen klimaneutral werden.