Ihre Fragen – Nachhaltigkeitsziele

Die nachfolgenden Fragen kamen vom Team des Weltladen Iserlohn:

1. Zusammenhalt: Welche Maßnahmen beabsichtigen Sie zu ergreifen, um eine sozial ausgewogene Bevölkerungsmischung in den einzelnen Stadtteilen zu erreichen?

Die Zeiten großer Neuausweisung von Baugebieten ist vorbei, allein aus Gründen der Flächenversiegelung. Dort, wo Baulücken geschlossen werden oder Ortsteile abgerundet werden, ist auf eine gemischte Bebauung Wert zu legen.

Im Falle der Schillerplatz/Karstadt-Nachbebauung wird mit Sicherheit auch innerstädtischer Wohnraum entstehen. Zur Förderung einer sozial ausgewogenen Bevölkerungsmischung ist hier schwerpunktmäßig weder sozial geförderter noch Luxus-Wohnungsbau vorzusehen. Wir brauchen hier Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, die auch abends noch die Innenstadt frequentieren, z. B. in Cafés, Restaurants und Gaststätten.

2. Globales Lernen: Inwieweit unterstützt Ihre Partei Angebote des Globalen Lernens und Bildung für nachhaltige Entwicklung in Kitas, Schulen, Volkshochschulen o. a. Einrichtungen?

In Kooperation der städtischen Bildungsträger Volkshochschule und Stadtbücherei können Material- und Fortbildungsangebote für Bürger*innen sowie Kita-Beschäftigte und Lehrer*innen geschaffen werden. Den Stiftungshof als Lernort werden wir weiter fördern.

3. Frauen: Wie will Ihre Partei dazu beitragen, dass mehr Frauen öffentliche Ämter in unserer Stadt bekleiden? Und auf welche Weise ermuntern und unterstützen Sie persönlich Frauen für politische Kandidaturen und Ämter?

Wir GRÜNE legen seit jeher Wert auf geschlechterquotierte Besetzung unserer Wahllisten und Vorstände. Unsere neue Fraktion wird mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder eine der höchsten Frauenanteile aller Stadtratsfraktionen aufweisen. Wir werden darauf hinwirken, dass in der Beigeordneten- und Ressortleiter*innen-Ebene bei Neubesetzungen der Frauenanteil schrittweise von derzeit 0 % auf 50 % erhöht wird.

Ich persönlich habe häufig Schülerinnen zu Kandidaturen ermuntert. Beginnend mit dem Amt der Klassensprecherin (in meinen Klassen haben dies meist ein Junge und ein Mädchen gleichberechtigt übernommen) über Kandidaturen für den Kinder- und Jugendrat (aus allen drei meiner bisherigen Klassen gingen SuS in den Kinder- und Jugendrat, meist Mädchen) oder über die Ermutigung zu Engagement in Bewegungen und Parteien.

4. Gemeinwohl-Ökonomie: Wie wollen Sie die Wirtschaftsförderung weiterentwickeln, damit Unternehmen ihre Verantwortung für’s Gemeinwohl stärker wahrnehmen? Und wie unterstützen Sie in unserer Kommune Unternehmensideen z. B. für die Sharing Ökonomie, für Kreislaufwirtschaft und Upcycling, für regionale und global faire Wertschöpfungsketten oder für die Nutzung erneuerbarer Energien?

Ich bin fest überzeugt: Es braucht ökonomische Anreize für sozial und ökologisch verträgliches Wirtschaften. Diese können jedoch nur zu einem kleinen Teil lokal gesetzt werden. Dort wo es der Rechtsrahmen zulässt, kann die Stadt als Auftraggeberin Auswahlkriterien vorsehen und ansonsten Überzeugungsarbeit leisten.

Im Rahmen der Neubebauung des Hänsel-Geländes wird ein erneuter Versuch von Carsharing unternommen. Für die Gastronomie muss auch im Außer-Haus-Verzehr die Mehrweggeschirr-Nutzung forciert werden, beginnend mit Pfand-Kaffeebechern. Repair-Cafés möchte ich vernetzen und unterstützen.

5. Rassismus: Was wollen Sie tun, um gegen Rassismus in unserer Kommune vorzugehen?

Die städtischen Bildungsangebote in Kooperation von Stadtmuseum, Stadtbücherei, Stadtarchiv und Jugendamt mit den Schulen werden weiter gefördert. Die Iserlohner Gedenkkultur bleibt im politischen und öffentlichen Bewusstsein, als Bürgermeister werde ich in der Regel persönlich an diesen Veranstaltungen teilnehmen.