Ein Bürger fragt: Wie stehen Sie zu den – teils noch nicht angelegten – Mountainbike-Strecken im Stadtwald? Der Schutz des Waldes ist wichtig und die Eröffnung von legalen Strecken trägt insofern ja zum Schutz von Flora und Fauna hinzu, da man so befahrbare Strecken hat und nicht die dutzenden unerlaubt gebauten Strecken befährt.
Sind Sie für die Vorrantreibung des Projektes „Trailpark Iserlohn“ oder empfinden Sie das Projekt als kontraproduktiv?
Meine Antwort:
Ich selbst fahre zwar sehr viel Fahrrad (6000-9000 km im Jahr), aber kein Mountainbike. Wenn ich im Wald unterwegs bin, dann fast immer auf „normalen“ Wegen, also keine Trails. Trotzdem kann ich gut den Spaß an diesem Hobby bzw. Sport nachvollziehen!
Beim Mountainbiken kommen ja mehrere verschiedene Interessenlagen zusammen und teils in Konflikt: Sportler*innen möchten möglichst interessante Strecken und ambitioniert fahren. Wandernde sind manchmal genervt von zügig fahrenden oder nicht klingelnden Mountainbikern. Die Naturproblematik sprachen Sie an. Ich finde, es geht wie so häufig um gegenseitige Rücksichtnahme – sowohl Mensch zu Mensch, als auch Mensch zu Natur. Dann muss man aber auch die Realitäten sehen: Wenn wir mit legal angelegten Strecken erreichen können, dass weniger Trails unerlaubt gebaut werden, dann finde ich das hervorragend. Auch, um das gegenseitige Verständnis zu fördern. Dort ist klar, dass das Biken in Ordnung ist. Immer wieder liest man von schlimmen Anschlägen (Draht o. ä.) auf Trails, weil anscheinend andere genervt davon sind. Mit legalen Trails machen wir deutlich: Mountainbiken ist anerkannter Teil unserer Sportlandschaft und Teil unseres Naturerlebens.
Ich bin daher offen für eine Ausweitung des Projekts, sicher sind zwei Strecken auch irgendwann etwas wenig Abwechslung. Besonders toll daran finde ich das Engagement der Beteiligten, Thilo Koesling kenne ich noch aus Schulzeiten, und finde es klasse, wie Jugendliche einbezogen werden – nicht für Jugendliche bauen, sondern mit ihnen. Genauso ist die Absprache aller Beteiligten wichtig, insbesondere mit unserer Stadtförsterin. Diese kann am Besten sagen, in welchen Bereichen des Stadtwalds Pflanzen und Tiere am Wenigsten gestört werden.
Wir GRÜNE haben uns vorgenommen, dass der Stadtwald teils auch zu einem Naturwald werden soll, der weitgehend sich selbst überlassen werden soll. Dies beträfe natürlich eher Bereiche, die weiter weg vom Siedlungsbereich sind. In diesen Bereichen könnte ich mir dann aber auch keine Trails vorstellen.